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Stromverbrauch im ersten Halbjahr 2020

27.06.2020 Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, dass sich nach dem Corona-bedingten Einbruch des Stromabsatzes am deutschen Strommarkt vordergründig eine Normalisierung abzeichnet. Im Großhandel stieg der Preis zuletzt wieder deutlich. Im Juni notierte er nach Angaben der Bundesnetzagentur bei durchschnittlich 2,7 Cent je Kilowattstunde. Zum Vergleich: Von Januar bis April hatte er sich halbiert auf 1,7 Cent und im Mai nur minimal zugelegt auf 1,8 Cent. Zwar lagen mit 201 Stunden die Zeiten mit negativen Preisen bereits auf Vorjahresniveau, zuvor waren es 134 Stunden (2018), 146 Stunden (2017), 97 Stunden (2016) und 126 Stunden (2015). Zugleich stieg der Preis im Handel mit CO2-Zertifikaten diese Woche auf 25 Euro. Allerdings bleibt trotz Lockerung der Corona-Beschränkungen der Stromverbrauch niedriger. Der BDEW schätzt ihn im gleitenden, feiertagsbereinigten Wochendurchschnitt bis zuletzt auf 11 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Seit dem Einbruch bis Mitte April habe es demnach nur ein leichtes Auf und Ab gegeben, aber keinerlei Erholung. Hier komme zum Ausdruck, dass in vielen Bereichen der Industrie als größtem Stromverbrauchssektor die Produktion noch nicht wieder bei dem gewohnten Umfang steht. Auch bei Hotels und Gaststätten liege der Verbrauch noch unter den üblichen Werten. Dass Strom im Großhandel dennoch wieder mehr kostet, liegt also eher an der Angebotsseite. So entfielen nach den Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme im Juni nur 17% der Stromerzeugung auf die Windkraft. Das ist viel weniger als in den vergangenen Monaten. - MS -

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