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Titel: Ein Beitrag zur Definition des »individuellen Gleichzeitigkeitsgrades« in der Elektrizitätswirtschaft
Autor: Dr. Peter Grünberg
Datum: 01.12.2016
Artikeltyp: Aufsätze
Kategorien: Betriebswirtschaft, Energie(wirtschafts)recht, Gebühren- und Beitragsrecht; Strom- und Gastarife; Netzentgelte
Dokumentennummer: 16004044 ebenso Versorgungswirtschaft 12/2016, Seite 359

Ein Beitrag zur Definition des »individuellen Gleichzeitigkeitsgrades« in der Elektrizitätswirtschaft

- von Dr. Ing. Peter Grünberg, Geilenkirchen - *

Die Elektromobilität stellt einen wichtigen Baustein dar, durch eine deutliche Senkung der CO2-Emissionen im Verkehr die ehrgeizigen Klimaschutz- und Energieziele Deutschlands und der EU zu erreichen. Der Markthochlauf von Elektromobilen erfordert einen stetigen Aufbau von öffentlich zugänglichen Ladepunkten. Kommunen können hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen und ihren Bürgern und Gästen Stromtankstellen zur Verfügung stellen. Welche steuerlichen Aspekte beachtet werden sollen, gilt es nachfolgend aufzuzeigen.

1. Einleitung

Der Gleichzeitigkeitsgrad g ist bekanntlich in der Elektrizitätswirtschaft definiert als das Verhältnis der zeitgleichen Leistung zur Summe der Einzelhöchstleistungen einer Abnehmergruppe („top down“). Entsprechende Werte zu ermitteln bedeutet einen erheblichen Aufwand, wobei diese dann auch nicht für jeden Einzelfall repräsentativ sind.

So ist man auf den Gedanken gekommen, einen „individuellen Gleichzeitigkeitsgrades“ gi zu definieren, der eine Aussage darüber macht, inwieweit eine Einzelleistung auf die Gesamtleistung durchgreift („bottom up“).1

Die in diesem Zusammenhang geführten Diskussionen Mitte der 90er Jahre waren kompliziert und standen zudem unter Zeitdruck. Es gab seinerzeit für gi∞ zwei Ansätze:

1.1 ein Geradenpaar nach der Verbändevereinbarung zwischen BDI, VIK und VDEW sowie

1.2 aus statistischen Überlegungen heraus eine Näherung

gi∞ = √ m               m… Belastungsgrad .2

Im Folgenden soll nun gezeigt werden, dass eine der Varianten für den „individuellen Gleichzeitigkeitsgrad“ mit statistischen Methoden für die Grundgesamtheit (n = ∞) vergleichbarer Abnahmefälle abgeleitet werden kann.

2. Statistische Analyse

Beiden Varianten lag der Gedanke zur Grunde, dass gi∞ ausschließlich von m anhängen würde. Dieser Ansatz ist jedoch unvollständig, weil es zwei Einflussgrößen als Zufallsvariable auf gi∞ gibt:

(…)

* Der Autor war bis zum Eintritt in den Ruhestand Sprecher der Geschäftsführung der Kreiswerke Heinsberg GmbH.

1 Grünberg, Der Gleichzeitigkeitsgrad - Historie, aktuelle Bedeutung und Hinweise für die Kalkulation von Durchleitungsentgelten, VersorgW 1999, 53, DokNr. 16001441.

2 Vgl. o. Fn.1 sowie weitere Nachweise bei Fn. 3 und 5.

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